DIEP IN HET BOS (Tief im Wald) - Belgien
DOLLY
L'ENFANT DES GLACES (Das Kind im Eis) - Quebec/ Kanada
ES REGNET FRAUENSTIMMEN (UA) - Belgien
MR. EMMET TAKES A WALK - Deutschland, Niederlande, Belgien
KÜCHE - KELLER - BAD
THE LIGHTHOUSE - Grossbritannien
FLIGHT EXPERIENCE DÜSSELDORF (Testflug D'dorf) - Frankreich
DER SCHLAFENDE REITER - Russland
Symposium: DIE GENERATION 2000 UND DAS MUSIKALISCHE ERBE
INTERNET-OPER



Belgien - Het Muziek Lod
DIEP IN HET BOS (Tief im Wald)
Dienstag, 12.März, 19 Uhr und
Mittwoch, 13.März, 19.30 Uhr, tanzhaus nrw

Musik & musikalische Leitung: Dick van der Harst
Text, Regie & Ausstattung: Eric de Volder

Es singen und spielen:
Paola Bartoletti, Brenda Bertin, Graziella Boggiano, Leen de Veirman, Merel de Vilder Robier, Carla Hoogewijs, Ineke Nijssen

Das Bild des Jahres
Wenn ich das Jahr 1996 in einem Bild zusammenfassen sollte, welches Bild würde das wohl sein? Ich wüsste es nicht unmittelbar zu sagen.
Die Schwester von Loubna, natürlich, das Mädchen mit dem weißen Kopftuch, das furchtlos zum Megafon greift und eine Menschenmasse, die bereitsteht den Justizpalast zu stürmen, mit wenigen treffenden Worten wieder zur Ruhe bringt. Das war stark. Die Befreiung von Sabine und Laetitia, verängstigt und gezeichnet. Pastor Schoonbroodt, der auf dem Begräbnis von Julie und Melissa lauthals fragt wo Gott geblieben ist. Präsident Dehaene, der vor die Kammer tritt und sagt, dass die Maastricht-Norm nicht das erste und letzte Gebot sein könne. (...)
Nein, an Bildern hat es nicht gefehlt in diesem Jahr.
Und doch, wenn ich ein einziges auswählen müsste: Es ist der 20. Oktober und der Weiße Marsch schiebt sich Fußbreit für Fußbreit und endlos voran. Hunderttausende, einige zum ersten mal auf einer Demonstration, einige sogar zum ersten Mal in Brüssel, marschieren weiß und stumm durch die Straßen. Ergreifend still und schön. Nur ab und zu ein dünner Applaus, wenn die Megafone verkünden, wie viele sie sind. Väter, Mütter, Großeltern, alle. Der Kleinbus mit den Eltern bahnt sich mühsam einen Weg durch das Menschenmeer. Eskortierende Polizeiwagen werden mit Bergen von weißen Blumen geschmückt. Vom Dach eines TV-Wagens, nahe beim Südbahnhof, schaue ich zu. Und dann passiert es. Einer der vielen Züge, die den Demonstranten vorangefahren waren wie vor einem Heringsschwarm, fährt über die Eisenbahnbrücke und der Lokführer lässt ein kurzes Signal ertönen. Plötzlich, ohne vereinbartes Zeichen, brechen zehntausende von Menschen in spontane Ovationen aus, die Arme hoch über die Köpfe gestreckt.
Das raubte mir den Atem. Die Bergung der Leichen hatte ich schon ungerührt mitangesehen, das Begräbnis hatte ich verfolgt ohne eine Miene zu verziehen, mit dem gebührenden Abstand eines professionellen Journalisten. Aber diese einmütige Ehrerbietung von gewöhnlichen Menschen an einen gewöhnlichen Mann, der nichts anderes als seine Arbeit tat und doch ein wenig mehr, sorgte für den Klos im Hals. Das Gefühl von gewöhnlichen Menschen, die einander finden in ihrem einigen Protest, ihrer Wut und ihrer Trauer. Die Erkenntnis, dass sich in diesem Augenblick etwas in Belgien grundlegend veränderte, was die alten Strukturen und Machthaber bis heute nicht begriffen haben.
Ja. Das war das Bild von 1996. Für mich schon.
Yves Desmet
(Übersetzung aus dem Flämischen von Norbert Ebel und Ief Parsch)

Aus der Tiefe des Waldes, über die Abgründe der Dunkelheit, in der das Unbeschreibliche, das Unfassbare, das Grauenvolle geschah, erzählen die sieben Darstellerinnen in "DIEP IN HET BOS". Mittels einer sehr persönlichen, "volkstümlichen" Sprache, mittels der Bewegung, der Musik und des Schweigens versuchen sie ihre Empfindungen nach der Affaire Dutroux zum Ausdruck zu bringen. Dabei geht es ihnen nicht darum, den Fall des Kindermörders, der 1996 ganz Belgien erschütterte und einen wahren Sumpf von Skandalen bloßlegte, einmal mehr nachzuerzählen. "DIEP IN HET BOS" ist vielmehr eine Art Märchen, dessen Grundthemen die Angst und der unerträgliche Schmerz sind. Das Unterbewusste durchwühlen sie und zerren unsere grässlichsten Albträume ans Licht.
"DIEP IN HET BOS" ist die erste (und aufgrund des Erfolges sicherlich nicht letzte) Zusammenarbeit des Komponisten Dick van der Harst mit dem Regisseur Eric de Volder, die bereits mit zahlreichen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurde.
oben   (Hörprobe)



Im Rahmen der Festivaleröffnung:
DOLLY
Dienstag, 12.März, 20.45 Uhr, tanzhaus nrw

Komposition für Video, Tonspur und Bratsche

von Harald Klemm (Video)
und David P. Graham (Schottland)
(1999/2000)

mit Friederike Latzko (Bratsche)

Zusätzlich zu „Diep in het bos“ und anschließendem Treffen mit den Künstlern wird Besuchern der Festival-Eröffnungs-Veranstaltung noch ein ganz besonderer Leckerbissen geboten: Eine Komposition zwischen altgälischer Melodie und Videoreproduktion, deren Titel nicht von ungefähr an ein geklontes Schaf gleichen Namens erinnert.
Thema ist die Auseinandersetzung mit den Vorstellungen, Hoffnungen und Befürchtungen, die sich in der Öffentlichkeit zur Gentechnologie artikulieren. Gegensatzpaare stehen im Vordergrund wie: natürliche Reproduktion und Wandlung in der Evolution, technische Reproduzierbarkeit und der Begriff der Echtheit, der Eingriff des Menschen in die Natur aufgrund mechanistischer Weltbilder. ,,Dolly" ist aber ebenso als musikalische und visuelle Anlehnung an die biblische Schöpfungsgeschichte in sechs Teilen zu verstehen.

„Dolly“ war u.a. zu erleben beim Split International Festival of New Film, Kroatien, beim european media art festival, Osnabrück, im Kunstmuseums Bonn und im Berliner Gropius-Bau im Rahmen der Veranstaltung "Der Gen-Dschungel" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
oben   (Hörprobe)



Quebec/ Kanada - Chants Libres
L'ENFANT DES GLACES (Das Kind im Eis)
Mittwoch, 13.März, 19.30 Uhr und
Donnerstag, 14.März, 21 Uhr, Schauspielhaus, Kleines Haus

Musik & Elektro-Akustik: Zack Settel
Libretto: nach Texten von Quevedo & de Nerval
Konzeption & Regie: Pauline Vaillancourt
Choreographie: Johanne Madore
Videoinstallation: Yves Labelle
Bühnenbild: Pauline Vaillancourt
Kostüme: Caroline Mercier
Lichtdesign: François Roupinian

Es spielen:
Pauline Vaillancourt - Sopran
Jean Maheux - Schauspieler

Fünfhundert Jahre lang lag es erstarrt in der Kälte der Anden. Nun kehrt es zurück, um uns heimzusuchen: das "Eiskind". Es wird zum Gespenst der Männer, zur "inneren Stimme" der Frauen, verfolgt sie bis zum Wahnsinn. Keine Lektion der Geschichte auslassend prägt die Zeit in ihrem teils langsamen, teils turbulenten Fluss das Leben der Menschen, reisst sie mit auf einer ungezügelten, hoffnungslosen, leidenschaftlichen Bahn.
Betäubt durch die Erregung des einzelnen Augenblicks, mitgerissen im Strudel der Zukunft, hören die Menschen die Geschichte des Eiskinds, werden sich von seinem Gesang ernähren, werden die Zeit zu bändigen wissen... Das Leben springt sie erbarmungslos an und klammert sich fest...
Eine "Electr-opera" nennt Sopranistin und Theaterleiterin Pauline Vaillancourt die jüngste Produktion der mittlerweise 12 Jahre bestehenden Compagnie Chant Libres, denn in ihr vereinigt sich lebendiger Gesang mit Videokunst und hochmoderner elektronischer Audiotechnik zu einem hinreißenden Gesamtkunstwerk.
oben   (Hörprobe1)   (Hörprobe2)



Belgien - Muziektheatercollectief Walpurgis
ES REGNET FRAUENSTIMMEN
Donnerstag, 14.März, 19 Uhr und
Sonntag, 17.März, 21 Uhr, ZAKK

Musik: Klaas de Vries, Rob Zuidam, Claude Vivier, Georges Aperghis u.a.
Texte von Juan Rulfo, Ernst Jandl, Guillaume Apollinaire, Frida Kahlo u.a.
Musikdramaturgie & Musikalische Leitung: Klaas de Vries
Choreographie: Fumyo Ikeda & Roberto Olivan
Ausstattung: Stef Depover
Ton: Jean-Marc Sullon

Es singen:
Judith Vindevogel - Sopran
Gerrie de Vries - Mezzosopran

Erzählungen des mexikanischen Autors Juan Rulfo, vor allem dessen Roman "Pedro Paramo", in welchem die Wahrheit über den despotischen Herrscher durch "schwirrende Stimmen aus dem Jenseits" enthüllt wird, bildeten den Ausgangspunkt des Projektes. Auffällig in Rulfos Texten ist die Allgegenwart von Tönen. Geräusche aller Art repräsentieren eine Geisterwelt, Schatten einer ebenso fernen wie nahen Vergangenheit, Stimmen aus einer geträumten Zukunft. Raum wird bestimmt durch Töne. Schlurfende Schritte, das Auf- und Zuklappen einer Handtasche, das Knistern von Kleidern, kaum vernehmbares Flüstern hinter alten Mauern etc.
Bereits bei der 6-Tage-Oper 2000, im Rahmen des Projektes "Küche - Keller - Bad", stellte das junge, experimentierfreudige Musiktheaterkollektiv erste Arbeitsergebnisse zu diesem Projekt vor. Nun, zwei Jahre darauf, ist das Endprodukt in Uraufführung zu bewundern.
oben   (Hörprobe)



Deutschland, Niederlande, Belgien -
Freies Musiktheater NRW.NL.B
MR. EMMET TAKES A WALK
Freitag, 15. März, 20 Uhr,
Samstag, 16.März 19.30 und 22.00 Uhr und
Sonntag, 17.März, 20.30 Uhr,
Baustelle U-Bhf. Oberbilker Markt

Musik: Peter Maxwell Davies
Libretto: David Pountney
Musikalische Leitung: Zsolt Nagy
Regie: Uwe Schmitz-Gielsdorf
Ausstattung: Martin Warth
Licht: Volker Weinhart

Es spielen:
Mr. Emmet - Martin Lindsay, Bariton
Ka - Rolande van der Paal, Sopran
Todd: Wilfried van den Brande, Bass

Es musiziert das Ensemble Düsseldorfer Altstadt Herbst:
Christiane Oxenfort (Flöte, Piccolo, Altflöte)
Bernd Bolsinger (Klarinette, Bassklarinette, Altsaxophon)
Markus Schwind (Trompete)
Bernd Bürgers (Horn)
Lisa Domnisch (Violine)
David Bürgers (Viola)
Dorothee Matthes (Violoncello)
Thomas Schlink (Kontrabass)
Tobias Liebezeit (Schlagzeug)
Tobias Koch (Klavier, Cembalo)

Ein Thriller? Ein Mysterienspiel? Eine schwarze Komödie? Wer dieser Mr. Emmet in Wahrheit ist, bleibt rätselhaft: Ein rühriger Geschäftsmann mit Regenschirm und Aktenkoffer, der dem ultimativen Vertragsabschluss nachjagt? Oder ein hinterhältiger Doppelagent, der einer fremden Macht einen noch zweifelhafteren Deal abzupressen versucht? Oder ist er ein tragikomischer Jedermann, der das Strandgut eines Lebenslaufs durchsiebt, um für den eigenen Tod gerüstet zu sein?
Noch weniger eindeutig als er selbst sind seine beiden Mitstreiter, die Sopranistin und der Bass, denn SIE taucht sowohl als Verführerin, Mutter oder Chansonette auf, ER als Klavierlehrer, Kellner oder gar als Racheengel, der Emmet eine blutige Unterschrift entlockt.
Und da gibt es noch einen weiteren mysteriösen Protagonisten: Der riesige Flügel mitten auf der Bühne, der mal von den Darstellern bedient wird, mal wie durch Zauberei von selbst ertönt...
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KÜCHE - KELLER - BAD
Freitag, 15.März und
Samstag, 16.März, 19.30 Uhr, Treffpunkt: tanzhaus nrw




Kammer-Musik-Theater auf kleinstem Raum

Hier wird der Begriff Kammeroper auf die Spitze getrieben. Auf kleinstem Raum, in Privatwohnungen, Lagerhallen, Großküchen oder Kellergewölben treffen wir Literaten und Musiker, die sich von der Literatur, der Mathematik oder anderen Inspirationsquellen dem Musiktheater nähern: Europäische Sprach- und Tonkünstler erfinden Texte, Gesänge, Wortklänge oder Sprechkonzerte für intime Räumlichkeiten. Literatur mit großen klanglichen Qualitäten, interaktive Musik über das magische Viereck komponiert, theatralisch ausgearbeitet bis hin zum Minimal-Musiktheater.
An zwei Tagen des Festivals hat eine kleine erlesene Zuschauerzahl Gelegenheit, mit dem Shuttle-Bus jeweils drei private Räume aufzusuchen, in denen die Künstler ihre "Lippenbekenntnisse" und Erfindungen zum Besten geben. Da die Ideensuche und Vergabe von Aufträgen an Künstler aus ganz Europa noch nicht abgeschlossen ist, können an dieser Stelle noch keine Namen genannt werden.
Lassen Sie sich überraschen!

Freitag:
mit: Alain Sulzer „Annas Maske“ -
Mathias Schamp „Goethe im Gully“ -
Lou Simard “GONE WEST“
(eine Geschichte von und mit Calamity Jane)
Samstag:
mit: John von Düffel „EGO“ -
Gerhard Haugg „Handy-Symphony No.1“ -
Martin Baltscheit „Elefantenwahrheit“
Handys unbedingt erwünscht!
Für jedes funktionstüchtige Handy
gibt es ein Freigetränk!!
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Grossbritannien - Music Theatre Wales
THE LIGHTHOUSE
Freitag, 15.März, 21 Uhr und
Samstag, 16.März, 19 Uhr, tanzhaus nrw

Musik: Peter Maxwell Davies
Text: Peter Maxwell Davies nach einem Bericht von Craig Mair
Musikalische Leitung: Michael Rafferty
Regie: Michael McCarthy
Ausstattung: Simon Banham
Lichtdesign: Ace McCarron

Es singen:
Michael Bennett - Sandy / Officer 1
Gwion Thomas - Blazes / Officer 2
Kelvin Thomas - Arthur / Officer 3 / Voice of Cards

Es musizieren:
The Music Theatre Wales Ensemble

Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit, dem mysteriösen Verschwinden dreier Leuchtturmwärter auf den Flannan Isles im Jahre 1900.
Im Prolog berichten die drei Schiffsoffiziere, die die seltsame Entdeckung machten, über ihre beschwerliche Reise zum Leuchtturm. Doch sie verstricken sich zunehmend in Widersprüche, verwirren sich, wissen nicht mehr genau, woran sie sich erinnern.
Der erste und einzige Akt zeigt die drei Leuchtturmwärter beim Abendessen. Monate in der gleichen Umgebung, der gleichen Gesellschaft fordern ihren Tribut. Gereiztheit und unterschwellige Aggression. Blazes verspottet Arthur wegen seiner übertriebenen Religiosität, Sandy versucht zu beschwichtigen und schlägt ein Kartenspiel vor. Doch das Spiel gerät außer Kontrolle, als Arthur aus der Kartenfolge das Nahen des Antichrist herausdeutet. Nebel zieht auf, das Nebelhorn ertönt in unerträglicher Lautstärke, Irrlichter, Gespenster der Vergangenheit erfüllen den Raum. Kein Entkommen. Ist dies, wie Arthur glaubt, die teuflische Bestie, die sich der Sünder bemächtigen will? Als die Offiziere das Innere des Leuchtturms betreten, findet sich alles an seinem Platz. Nur von den drei Wärtern keine Spur...
Das Music Theatre Wales, das seit 1988 wohl erfolgreichste reisende Musiktheater der britischen Inseln, ist auch in diesem Jahr wieder gern gesehener Gast bei der 6-Tage-Oper.
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Frankreich - Art Zoyd
FLIGHT EXPERIENCE DÜSSELDORF
(Testflug D'dorf)
Mittwoch, 13.März, 20.30 Uhr und
Donnerstag, 14.März, 20 Uhr, Halle 6

Musik: Gérard Hourbette
Inszenierung & Lichtdesign: Richard Castelli
Dirigent: Daniel Gazon
Videoinstallation: Lillevän, Holger Förterer

"Neue Technologie ist ebenso ein Werkzeug wie ein Musikinstrument, und für den Künstler ist der Lernprozess exakt derselbe."
So beschreibt Gérard Hourbette, Komponist und Mitgründer der experimentellen Musikgruppe Art Zoyd, seinen Zugang zu neuen musikalischen Ausdrucksformen. Und:
"Musik war für mich immer die Kunst der Rebellion: Auflehnung gegen die Zeit, gegen Tod und Vernichtung. Aber gleichzeitig ist Musik auch der Zeit und der Dauer unterworfen, sie setzt ein, wiederholt sich, dehnt sich aus, verliert sich, verschwindet schließlich. Musik ist wie Leben, sie ist die Drohung des Todes, so wie die Liebe die Drohung des Nicht-mehr-Liebens ist, und Begeisterung ist immer ein Bollwerk gegen die Sinnlosigkeit."
Aus elektronischen Klängen und Sample-Technik, aus Licht und Videokunst zaubert Art Zoyd eindringliche Bildergeschichten und imaginäre Welten.
Die Düsseldorfer Uraufführung lässt Art Zyod zum ersten Mal mit einer "fliegenden" Leinwand experimentieren. Die Videokünstler aus Großbritannien, Israel und Frankreich haben grundverschiedene Ansätze, sich der Musik zu nähern und werden z.T. live auf der Bühne ihre vorproduzierte Arbeit beeinflussen.
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Russland - Anna Ikramova
DER SCHLAFENDE REITER
Samstag, 16.März, 21.30 Uhr und
Sonntag, 17.März, 19.30 Uhr, tanzhaus nrw

Musik & Konzept: Anna Ikramova
Textbuch: Wolfram Eggeling mit Fragmenten aus Werken von Isaak Babel, Bruno Schulz, Mircea Eliade, Andrej Platonov, Alexander Grin, A. & B. Strugatzki
Regie & Textbearbeitung: Svetlana Fourer
Musikalische Leitung: Christian Jeub
Bühnenbild: Dagmar Schenk-Güllich
Choreographie und Tanz: Dagmar Stollberg
Videoanimation: Jana Aksjonova (Teremin-Center Miskau)
Kamera & Schnitt: Konstanze Bemberg
Ton & Aufnahmeleitung: Ingo Schmidt-Lukaß

Es spielen:
Bianka - Katariina Järvinen
Der Bote - Matthias Eggeling
Der Vater - Martin Lucaß
Die Mutter/Bianka II - Vanesa Radman
Der Traum - Stephanie Rodriguez
Der Dirigent - Christian Jeub
sowie Ruth Weber, Antje Bitterlich, Jochen Klüßendorf

Es musizieren:
Marc Gosemärker, Christian Nagel, Annette Padberg, Sabine Baron, Gudula Hufschmidt, Anna Ikramova

Eine "virtuelle musikalische Bühnenhandlung" nennen die beiden Künstlerinnen aus Deutschland und Russland, die seit 1996 zusammen arbeiten, ihr interaktives Theaterprojekt.
Der "schlafende Reiter", ein skurriles Geschöpf aus der Feder Gogols, ist ein durch die Zeiten wandernder, seit Ewigkeiten auf seine Stunde wartender Träumer, der die Wirklichkeit nur im Traum wahrnimmt und seinerseits nur ein Traumbild ist. Er lenkt den Blick des Betrachters fort von der Wirklichkeit, hin zu den 7 Stationen eines möglichen Weges, Modellen einer möglichen Utopie. Von grausamer Zerstörung über verworrene Labyrinthe und verkehrte Welten, hin zu vergeblicher Revolution und Missionierung oder schwerelosem Dahingleiten in purer Fantasie.
Der Betrachter wandert mit dem träumenden Reiter von Raum zu Raum. Fenster öffnen sich in der konstruierten Realität, die ihre Verkörperung in Klang, Bild und Tanz findet.
Das Reale - das Bühnenbild, die Bühnenhandlung - stellt eine geschlossene Kulisse für das fiktive Geschehen dar. Das Imaginäre wird visuell durch eine dreifache Videoproduktion hergestellt, auf drei Ebenen, zeitlich versetzt und polyphonisch geordnet; akustisch wird der Raum in zwei Kreise geteilt, was der Teilung ins Reale und Irreale entspricht.
oben   (Hörprobe1)   (Hörprobe2)



Symposium: DIE GENERATION 2000 UND DAS MUSIKALISCHE ERBE

Was wird getan, das musikalische Erbe an die nächste Generation weiterzugeben?

Samstag, 16.März, 17.30 Uhr, tanzhaus nrw

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INTERNET-OPER
Studierende an den Musikhochschulen in ganz Europa sind eingeladen, ein Musiktheaterwerk für das Medium Internet zu konzipieren.
Das Thema ist "Der heilige Gral".



Hinweis:
Die Internet-Oper ist nicht mehr online verfügbar.


Die Präsentation der Internet-Oper im Foyer des tanzhauses NRW
haben die Firmen BOD und Crane Computer ermöglicht.


          
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